FWG/BLH regt erneutes Nachdenken über den Bau eines Hallenbads in Ingelheim an

 

 

 

 

 

 

Bevor die städtischen Gremien entscheiden, regt die Fraktion FWG/BLH erneutes Nachdenken über den Bau eines Hallenbads in Ingelheim an. Wir fühlen uns bestärkt durch Wortmeldungen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger, von denen die Vorfestlegung auf eine Erweiterung der Rheinwelle als falsch angesehen wird. Was wirklich gebraucht wird, fordern FWG und BLH seit langem: die Ausrichtung nach den Bedarfen der Schwimmerinnen und Schwimmer, der Vereine, der Bürgerschaft.

In der Studie des Instituts für Sportentwicklung (ISE) sind die Eckpunkte zusammengefasst, denen wir zustimmen: Die Sportlandschaft in Ingelheim ist gut aufgestellt; es gilt, vorhandene Strukturen zu stärken. Dabei soll das Vorhalten von wohnortnahen Sport-Angeboten unter dem Aspekt der Gesundheitsorientierung im Mittelpunkt stehen.

Dass Wasserfläche fehlt, ist unbestritten. Zu wenig bekannt sind allerdings Kosten und Effekte: Ein 50m-Sportbad wäre eine Investition von etwa 15 Mio. Euro, würde aber 100% des ermittelten Bedarfs abdecken, während 10 Mio. für die Erweiterung um ein 25m-Becken an der Rheinwelle nur ca. 35% an benötigter Schwimmfläche bringen. Die bereits verkündete Lösung würde im Vergleich teurer! Die vielgepriesenen Synergie-Effekte sind nicht nachgewiesen. Unsicher ist auch, ob Bingen sich die zusätzlichen Kosten wirklich leisten kann. Die Nachbarstadt hätte den Nutzen, der für Ingelheim mit seinem freiwilligen, größeren Anteil an den Kosten und seinem größeren Bedarf am Ende zweifelhaft bliebe.

Andere Aspekte sind Wohnortnähe und Ökologie. Schülerinnen und Schüler müssten sich noch öfter von den Eltern chauffieren lassen. Die Parksituation an der Rheinwelle ist heute schon angespannt. Neuer Flächenverbrauch wäre vorprogrammiert. Von Uhlerborn aus sind es zur Rheinwelle 12,5km quer durch die Stadt. Für die östlichen Stadtteile Ingelheims lägen die Bäder in Budenheim oder Mainz tatsächlich näher. Ein Bad am Blumengarten würde als „Einigungsprojekt“ der größeren Stadt Ingelheim offenkundig mehr Sinn machen.

Ingelheim braucht kein vergrößertes Spaßbad. FWG/BLH räumen dem Bedarf an ausreichend Wasserfläche oberste Priorität ein. Der Aspekt der allgemeinen Gesundheitsfürsorge und die Bedürfnisse von Familien, Senioren sowie Jugendlichen und Kindern sollten in den Fokus gerückt werden. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, haben wir dem OB und der Bürgermeisterin einen detaillierten Fragenkatalog geschickt. Von den Antworten erhoffen wir Transparenz und gesicherte Fakten. Der Fragebogen ist auf der Website von FWG/BLH einzusehen (https://fwg-ingelheim.de).

Anstelle der zu früh getroffenen Festlegung der Stadtspitzen, die Rheinwelle um ein 25-Meter-Becken zu erweitern, halten wir Bürgerbeteiligung und ein Hearing mit Experten für den richtigen nächsten Schritt. Die Bedürfnisse der Schwimm- und Tauchsportvereine, der Rettungsdienste, der Schulen und der Freizeitschwimmerinnen und -schwimmer können nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Als Fazit bleibt: Der Neubau eines Hallenbads am Blumengarten mit 50m-Bahnen darf nach Abwägung aller Argumente als die am Ende nachhaltigste Lösung für die Gesundheitsstadt Ingelheim nicht von vornherein ausgeschlossen sein. Nur damit wäre sicher gestellt, dass alle Kinder Ingelheims in Zukunft tatsächlich schwimmen lernen.