Stadtsportverband überrascht über Entwicklung

 

Sportvereine halten an Sport- und Freizeitpark Im Blumengarten fest

 

 

Die Entwicklungen dieser Woche zur Erweiterung der Rheinwelle haben den Stadtsportverband Ingelheim am Rhein e.V. überrascht. Seit Jahren kooperiert der Dachverband der sporttreibenden Vereine Ingelheims eng mit der Stadt Ingelheim. Gemeinsam mit der Stadt wurden die ISE-Studie zum Sportentwicklungskonzept sowie auch das Nutzungskonzept zum Sport- und Freizeitpark Im Blumengarten mit IFS entwickelt.

 

Im Stadtsportverband sind 40 Sportvereine aus Ingelheim, Heidesheim und Wackernheim mit zusammen ca. 15.000 Mitgliedern zusammengeschlossen.

 

Insbesondere die ISE-Studie hat deutlich Fehlbedarfe an Wasserflächen und Hallenkapazitäten nachgewiesen. Ein weiteres Ergebnis war, dass neben dem hohen Organisationsgrad der Ingelheimer Bürger in Sportvereinen (ca. 46%) der Individualsport von mehr als 70% der Bevölkerung ein herausragendes Kriterium ist. Der Individualsport meint "selbst organisierte sportliche Aktivitäten" wie Joggen, Radfahren, Schwimmen etc.

 

Der Ansatz für die Entwicklung eines Sport- und Freizeitparkes Im Blumengarten war, all diesen Interessen Rechnung zu tragen und Angebote für Freizeit- Vereins- und den Schulsport bedarfsgerecht vorzuhalten. Gleichzeitig ist es Ziel mit dem Sport- und Freizeitpark eine Stätte weiter zu entwickeln, die zur sportlichen Betätigung, zu Bewegungsförderung und zur Kommunikation einlädt, alle Altersgruppen anspricht und eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

 

Die so arg in die Kritik geratenen Angebote Surfwelle und Klettergarten mit Kletterhalle sind optional hinzugenommen worden. Diese Angebote können eine überregionale Anziehungskraft bilden, die den Sport- und Freizeitpark für die gesamte Region, und darüber hinaus, attraktiv machen. Die Errichtung dieser Teile ist dann sinnvoll, wenn sie als Profitcenter gesehen werden, die mit den zu erwartenden Einnahmen helfen die Betreibung des Sportparks mit zu finanzieren. Auch ist denkbar, diese zwei Einheiten privatwirtschaftlich zu errichten und zu betreiben.

 

Das angedachte Hallenbad mit einem 50 m-Becken und Lehrschwimmbecken entspricht den Bedarfen an zusätzlicher Wasserfläche, die von den Schwimm- und Wassersportvereinen, die sich in der Initiative ProHallenbad zusammengeschlossen haben, eindrücklich nachgewiesen wurden. Die Mehrkosten eines 50 m-Beckens sind im Verhältnis zur Steigerung des Nutzens gegenüber einem 25 m-Becken aus Sicht des Stadtsportverbands zu diskutieren. Ohne dass auf der Sachebene beraten wurde, hat es nun die richtungsweisende Festlegung der Stadtspitzen aus Ingelheim und Bingen gegeben.

 

Hinsichtlich der in der IFS-Studie angedachten doppelten Dreifeld-Sporthalle sind in der Machbarkeitsstudie Hallenkapazitäten benannt, für die es Bedarfe bei den Sportvereinen und dem Schulsport insgesamt gibt. Ob diese mit der neuen Halle oder aber, wie es die ISE-Studie benennt, durch „die Stärkung der bestehenden und funktionierenden Angebote“ besser realisiert werden, ist mit den Mitgliedsvereinen des Stadtsportverbands und der Stadt Ingelheim genauer zu erörtern.

 

 

„Wir sind enttäuscht darüber, das Projekt Sport- und Freizeitpark Im Blumengarten als Deluxe-Lösung abzutun, ohne dass darüber hinreichend informiert, geschweige denn diskutiert wurde“, so der Vorsitzende des Stadtsportverbands Stefan Lorbeer. „Die vielfältigen Aspekte der Bewegungsförderung, der Aufwertung eines gesamten Areals sowie die Bedeutung für die Stadtentwicklung und für Ingelheim als Sport- und Gesundheitsstadt bleiben bislang außen vor.“